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Zucht einer bartagame - Bartagame (Pogona vitticeps)
ZUCHT EINER BARTAGAME
Bartagame (Pogona vitticeps) -
In freier Natur kann man diese nur in Australien finden, wo sie auch geschützt sind. Sie suchen Wüsten, Halbwüsten, Büsche und Savannen auf. Wir können sie in verschiedenen Färbungen und genetischen Mutationen finden.
Terrarium
Das Terrarium muss geeignete Bedingungen für die Zucht erfüllen..
Minimales Maß des Terrariums für eine Agame ist 100x50x50 cm. Ein kleineres empfehle ich nicht und wähle ein solches auch nicht aus. Es sollte zwei Grundbedingungen erfüllen, und zwar genügende Beleuchtung und Lüftung. Weiter sollte ein Teil des Terrariums ein hochwertiger 3D Hintergrund mit Rastplätzen für die Agame, ein Ast oder eine Wurzel (Obstbaum, kein Nadelbaum), eine Schüssel für grünes Futter (Gemüse, Rucola, gewöhnlicher Feldsalat …), eine Schüssel für Insekt. Ich empfehle es wegen der Feuchtigkeit nicht Wasser im Terrarium zu haben, für die Agame reicht das Wasser vom Gemüse. In dem Fall, dass Sie das Terrarium mit Pflanzen schmücken wollen, benutzen Sie nur lebendige Pflanzen. Die Agame könnte die künstlichen essen und dies könnte Verdauungsstörungen und Umkommen als Folge haben.
Von den lebendigen Pflanzen empfehle ich zum Beispiel Sukkulenten. Die Agame probiert sie gelegentlich, also empfehle ich Pflanzen, die nicht giftig sind. Auf dem Boden des Terrariums sollte es 5-8 cm Sand geben. Ich empfehle Sand für Pool- Filtrationen, der staubfrei ist, und die Körnigkeit sollte zwischen 0,6 – 1,2 mm sein. Benutzen Sie keinen Sand aus einer Tierhandlung, es ist zu fein, staubig, und mancher färbt sogar.
Beleuchtung
Die Agame ist sehr anspruchsvoll bezüglich der Beleuchtung und Temperatur. Sie brauchen genügend vom sichtbaren Spektrum der UVB-Strahlung.
Variante A
Als Heizung für das Terrarium benutzen wir eine punktuelle Halogenglühbirne, neben welcher wir eine UVB-Glühbirne platzieren. Für die restliche Beleuchtung sorgt eine lineare Glühbirne, zum Beispiel Narvabiovital.
Variante B
Eine Entladungslampe mit einem externen Vorschaltgerät, der nicht nur UVB-Strahlung ausstrahlt, sondern auch für die Wärme sorgt. Für die restliche Beleuchtung sorgt wieder eine lineare Glühbirne, zum Beispiel Narvabiovital.
Jegliches gewöhnliche Rohr ist unpassend und unnötig.
Die Temperaturen im Terrarium bewegen sich auf der kühlsten Stelle zwischen 26° C und 28° C, auf der wärmsten Stelle unter der Wärmequelle ist 43-47° C. Man sollte keine Heizkabel, Heizsteine, und auch keine Folien benutzen. Eine Agame hat es in der
Natur auch nicht. Unter die Wärmequelle können wir einen Schiefer oder einen flachen Stein platzieren. In einem Terrarium, das groß genug ist, kann also die Agame die Temperatur selber auswählen.
Die Agame mag es Licht 12 Stunden am Tag Licht zu haben. In der Nacht leuchten wir nicht mal mit der Kunstbeleuchtung, die Agame braucht Erholung und Ruhe.
Das Terrarium sollte so platziert sein, dass es von keinen direkten Sonnenstrahlen bestrahlt wird. Es würde Temperaturerhöhung verursachen, und ähnlich wie in einem Glashaus würde es zu einer Überhitzung der Agame kommen.
Zucht einer Agame
Im Falle einer Agame empfehle ich ein Männchen, weil er grösser und robuster ist, gibt mehr an und Sie vermeiden eine unechte Anhäufung, die bei dem Weibchen zu Schwierigkeiten führen kann.
Falls Sie aber zwei Agamen wollen, empfehle ich zwei Weibchen. Zwei Männchen können sich zusammen nicht vertragen, verletzen sich und sind sehr dominant. Ich empfehle auch kein Paar, wo das Männchen imstande ist, das Weibchen zu „ermüden“. Bei einer größeren Anzahl also mindestens zwei Weibchen, und immer nur ein Männchen – angenommen es ist ein Terrarium vorhanden, das groß genug ist.
Futter
Geeignetes und hochwertiges Futter sollte sowohl aus tierischer, als auch aus pflanzlicher Nahrung. Tierische Nahrung: Grille, Heuschrecke, Schabe, in Netz gefangene Insekten, ausnahmsweise Würmer.
Einen Nestling empfehle ich nicht, denn es bringt der Agame nichts außer Fett. Die einzige Ausnahme ist ein Weibchen, die eine Anhäufung hinter sich hat und Kraft und Gewicht sammeln muss um für die nächste Ablage bereit zu sein, die nach 20-30 Tagen folgen kann. Agamen sind gute Jäger, wir können also das Insekt frei ins Terrarium lassen.
Was es die pflanzliche Nahrung angeht, sollte die Agame täglich frisches, abwechslungsreiches Futter haben, Löwenzahnblätter und Blüten, Gänseblümchen, Klee, Wegerich, Rucola, gewöhnliches Feldsalat, Callisa Repens, Aloe, und weiteres.
Sie können auch beliebiges Obs servieren wie Banane, Erdbeeren, Himbeeren, Äpfel, … Sie dürfen aber keine Zitrusfrüchte oder Avocado servieren. Obst sollte nur selten serviert werden, es sollte vor allem eine Nascherei sein. Es ist süß und bei der Agame könnten sich durch regelmäßige Einnahme Probleme entwickeln, wie zum Beispiel Diabetes.
Bis zum ersten Lebensjahr essen Agamen ununterbrochen, sie wachsen und entwickeln sich.
Danach reicht es sie einmal pro drei Tage in einem adäquaten Maß zu futtern. In beiden Fällen gilt es im Terrarium ständig frisches und grünes Futter zu haben.
Kalzium und Vitamine
Wir dürfen nicht Kalzium und Vitamine vergessen. Für einen Anfänger reicht es zu wissen, dass die Agame reines Kalzium braucht, das kein Vitamin D3 beinhaltet. Kalzium kann man praktisch jeden Tag servieren, die Agamen scheiden den Überschuss aus. Falls das Kalzium das Vitamin D3 beinhalten würde, würden Sie die Agame überdosieren. Ich habe beste Erfahrungen mit dem Kalzium Biomin H gemacht, das man in einer Apotheke kaufen kann.
Auf dem Markt gibt es reichlich Vitamine, nicht alle werden aber der Agame schmecken. Es ist also wichtig mehrere Sorten auszuprobieren. Vitamine servieren wir einmal pro 7-14 Tage. Ich persönlich benutze Roboran für Reptilien.
Reinigung einer Agame
Die Agame sollte ab und zu baden. Erstens wird sie ordentlich trinken, sich erfrischen und sauber machen, und zweitens tritt ihre Färbung hervor. Warmes Wasser (ungefähr 39° C) hat auch gute Auswirkungen auf ihre Verdauung. Wasser sollte es so viel geben, dass die Agame an den Boden heranreichen kann. Die Agamen können auch schwimmen, man muss denen aber auch z.B. einen Stein ins Wasser legen, damit sie sich auf etwas ausruhen können. Am besten ist es die Agame nach der Anhäufung zu baden, weil sie in der Zeit nicht genug trinkt.
Geschlechtsbestimmung
Ein erfahrener Züchter erkennt das Geschlecht bereits nach dem Ausschlüpfen der Agame. Die genauste Bestimmung kann anhand der sog. Hemipenise gemacht werden.